Bis vor einiger Zeit wurde das Cannabinoid CBD – so wie THC und Cannabis überhaupt – noch in die Ecke der Illegalität gedrängt. Nun scheint sich dies pandemiebedingt geändert zu haben. Denn der weltweite Handel mit legalen Cannabisprodukten hat innerhalb des letzten Jahres sprunghaft zugenommen. So wundert es nicht, dass auch dem Marihuana neuerdings eine interessante Aufgabe zukommt. Denn dieses soll in den USA nun als Anreiz für die Impfung gegen das Coronavirus verwendet werden. So sollen neben weiteren Goodies auch fertige Joints dafür eingesetzt werden, um vor allem die Jüngeren in der Bevölkerung zum Impfen zu bewegen.
Früher hieß es einmal „Sex, Drugs and Rock´n Roll“. Heute jedoch heißt das Motto „Drugs, Beer and Cash“.
„Warum dies nicht für innovative Impfkampagnen nutzen?“, dachten sich wohl einige findige Zeitgenossen. So schlugen sie eher ungewöhnliche Mittel und Wege vor, um mehr Menschen zum Impfen zu animieren.
Statt Ungeimpften mit Sanktionen zu drohen und diese damit unter Druck zu setzen, hatten vor allem diverse Unternehmer eine außergewöhnliche Idee: Sie setzten Belohnungen in Form von „Goodies“ aus. Demnach sollen nach erfolgter Impfung Geldgeschenke, Rabattaktionen, Bier und Marihuana sozusagen als Preisgeld vergeben werden. Na, wenn das nicht typisch amerikanisch ist?!
Ob Goodies und Co. die Mehrheit der Unentschlossenen tatsächlich zum Impfen bewegen wird, ist jedoch fraglich. Denn nicht jeder, der sich nicht impfen lassen möchte, wird es sich für etwas Marihuana und Bier anders überlegen. Außerdem ist auch nicht jeder, der sich nicht impfen lässt, ein potenzieller Marihuana-Konsument und THC-Freund. Hier tun sich nicht nur bei Impflingen eine Menge Fragen auf. Wie wäre es denn einmal mit CBD-Gras statt mit THC-reichem Marihuana? Und ist es wirklich möglich, dass durch dieses Angebot die 70%-Quote für eine gewünschte Herdenimmunität erreicht wird?
Erst im März dieses Jahres hat sich nun auch das New Yorker Bundesstaatsparlament für die Legalisierung von Marihuana ausgesprochen. Wenige Wochen später wurden am Union Square die ersten Joints an Corona-Geimpfte ausgegeben. „Joints for Jabs“ hieß diese Aktion, die etliche Leute tatsächlich überzeugt hatte. Der Andrang war groß und eine lange Schlange wartete geduldig darauf, ihr legales Cannabis zu bekommen. Wer hätte gedacht, dass das Motto „Kiffen als Belohnung“ also doch bei vielen Menschen funktioniert?! Was so eine Legalisierung doch auch für Vorteile für Regierung und Pharmaindustrie mit sich bringen kann!
In den USA ging es vor allem um THC-haltiges Marihuana, was nicht jedermanns Sache ist. Für diejenigen, die den Tag ihrer Impfung lieber nicht bekifft begehen wollen, gibt es ebenso legales CBD-Gras. Auch damit lässt sich feiern – ob mit oder ohne Impfung. Ob CBD-Gras, CBD-Blüten oder CBD-Öl: Auch in Deutschland sind Produkte der Hanfpflanze erhältlich. Zwar nicht immer als Goodies fürs Impfen (warum eigentlich nicht?), aber zumindest in bester Qualität. Die Produkte von CBD-Natural enthalten weniger als 0,2% THC, dafür erstklassiges CBD und werden auch an Ungeimpfte verkauft, wenn auch nicht verschenkt.
Während USA-Riesen wie Mc Donald´s ihren Mitarbeiter pro erfolgter Impfung Geld anbieten, haben andere interessantere Ideen. Samuel Adams postete ein entsprechendes Foto in den sozialen Medien, indem er den ersten tausend Nutzern ein kostenloses Bier verspricht. Sein Slogan: „Shot and beer“. Anderenorts erhielten Kunden, die die Impfung durch einen Impfausweis beweisen konnten, einen Donut, der die Impfung nachträglich versüßen sollte. Die Idee, „Pot for Shot“ als Impfkampagne zu verwenden, kam unter anderem von der Apotheke „Greenhouse of Walled Lake“. Hier erhalten Kunden ohnehin sowohl medizinische Cannabis-Produkte als auch legales Gras für den privaten Gebrauch – ihr sogenanntes Freizeit-Cannabis.
Womöglich könnte man hinter dieser Idee auch eine intelligente Werbestrategie vermuten. Denn „Greenhouse of Walled Lake“ inklusive Apotheke gilt in Oakland Counties offiziell als erstes staatlich lizensiertes Versorgungszentrum für Cannabis. Hier werden Kunden nicht nur ausführlich beraten und erfahren Wichtiges über die Cannabispflanze und ihre Produkte. Sie erhalten auch individuelle Ratschläge darüber, welche Cannabisprodukte – vor allem in medizinischer Hinsicht – speziell zu ihnen passen. Sie lernen alles, was es über Indica- und Sativa-Pflanzen oder die unterschiedlichen Hybride zu wissen gibt. Daneben wandern Cannabis-Kekse, CBD-Extrakte, alkoholische Cannabis-Tinkturen und CBD-Kosmetik ganz legal über den Ladentisch.
Die geschulten Mitarbeiter dieser Apotheke informieren die Kunden über die jeweils passende Dosierung, CBD, THC und andere Cannabinoide, deren Vorstufen und mehr. Ob mit oder ohne THC: Von Cannabishonig bis CBD-Gummibärchen gibt es hier alle Arten von Cannabis-Esswaren, die das Herz begehrt. Eine große Auswahl an CBD-Blüten aus eigenem Anbau, CBD-Pflaster sowie Shatter und Wachse locken zahlreiche Kunden hierher. Voraussetzung für den außergewöhnlichen Einkauf sind ein gültiger Ausweis, ein Mindestalter von 18 Jahren und der Besitz einer sogenannten „Marihuana-Karte“.
Als Unternehmer lässt sich nachvollziehen, dass der Inhaber dieses Unternehmens hofft, etwas bewirken zu können. Als Apotheker sieht er es womöglich sogar als seine Pflicht, möglichst viele Menschen zur Impfung zu bewegen.
Ob da die „Pot für Shot-Bewegung“ jedoch helfen kann, die Pandemie zu beenden, ist nicht gesichert. Doch immerhin unterstützt das Unternehmen den verantwortlichen Umgang mit Produkten der Hanfpflanze. Damit erhalten auch bei uns unterschiedliche Produkte wie CBD-Öl, legales Gras und CBD-Blüten einen neuen Stellenwert. Denn ob mit oder ohne THC: Die Cannabispflanze hat es mehr als verdient, aus ihrer Schmuddelecke herausgeholt und als etwas ganz Besonderes wahrgenommen zu werden. Dass ausgerechnet eine Pandemie einmal dafür sorgen würde – damit hätte jedoch wohl niemand gerechnet.
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